Wissen,

was kommt. Trends erkennen, Wissen bündeln und an den Herausforderungen wachsen: Was uns umtreibt, sind die digitalen Fragen der Zeit. Insights, Studien und Papers zur digitalen Transformation stehen hier.

Digitale Trends 2019

Wir haben unsere 80 Digitalexperten gefragt: Was sind die digitalen Trends 2019?
Die sechs Wichtigsten haben wir hier zusammengefasst.

Digitale Trends 2019

1. Noch besser als KI: MI (Menschliche Intelligenz)

„Künstliche Intelligenz“ steht derzeit bei vielen ganz oben auf der Trendliste. Kühlschränke automatisch füllen, Arbeitsprozesse beschleunigen oder selbstständig Aktien handeln – all das kann KI.
Das Thema hat große Relevanz für deutsche Unternehmen. Aktuell wird KI besonders gern in Form von automatisiertem Online-Marketing oder im CRM als Chatbot eingesetzt. Diese sind schnell entwickelt und implementiert, doch lange nicht die finale Entwicklungsstufe von KI. Viele dieser Bots greifen auf ein festes Kontingent an Fragen und Antworten zu, sind nicht lernfähig und somit auch nicht wirklich „intelligent“.

Das Zukunftsinstitut in Frankfurt geht davon aus, dass Künstliche Intelligenz vor allem eines tut:
„KI erzwingt ein Upgrade menschlicher Intelligenz und Empathie“.
Es ist die Aufgabe von Menschen, KI sinnstiftend einzusetzen. Denn am Endgerät sitzt immer eine Person, der die KI helfen soll.
Welche Probleme kann KI für diese Person lösen? Und wie?
Um diese Fragen zu beantworten, müssen NutzerInnen konsequent in den Mittelpunkt gestellt und Bedürfnisse identifiziert werden. Am besten funktioniert das mit Nutzerinterviews oder UX-Tests.
Die Erkenntnisse aus UX-Tests reflektieren subjektives Erleben und können von keiner KI vorhergesagt werden.

Bevor also die ersten Chatbots installiert werden, müssen sich Unternehmen fragen, wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann. Dafür ist menschliche Kommunikation nötig und diese funktioniert langsam, ist kontextabhängig und nicht automatisch. Unternehmen, die die eigene „Menschliche Intelligenz“ aufrüsten und Empathie fördern, können neue Technologien so nutzen, dass sie Mehrwerte für Unternehmen und Kunden bieten.

Bye bye, Social Media?

2. Bye bye, Social Media?

Facebook muss für sich selbst auf innerstädtischen Werbeflächen Reklame schalten. Der Snapchat-Kurs ist seit Börsengang im März 2017 um fast 80 % gefallen. Google+ wird dieses Jahr noch vollkommen abgeschaltet. Tumblr hat zuletzt allen Content für Erwachsene verboten und musste zusehen, wie NutzerInnen in Scharen zu anderen Netzwerken abwandern.
Die großen sozialen Medien erleben echte Krisen. Der Hype ist vorbei.
Das hängt jedoch nicht mit geändertem Nutzerverhalten zusammen.
Facebook hört schon seit Jahren nicht mehr richtig auf seine Nutzer: Persönliche Daten werden mit Unternehmen geteilt, der Algorithmus begünstigt die Verbreitung von Fake News und unbezahlte Reichweiten sinken kontinuierlich. Google+ war von Anfang an unübersichtlich und bietet keinen Mehrwert. Snapchat hat sich von Instagram kopieren lassen und seine Alleinstellungsmerkmale verloren. Und Tumblr kennt die Demografie seiner Nutzer nicht.

Die Krisen der sozialen Medien sind alle selbstverschuldet.
Doch die Zeit der sozialen Medien ist alles andere als vorbei.

Diese Netzwerke haben Menschen überall auf der Welt miteinander verbunden; die Menschen schließen sich zu digitalen Protestmärschen zusammen und revolutionieren die Social-Media-Landschaft einfach selbst: Auf Tumblr posten ehemalige Nutzer Links zu ihren neuen Twitter-Accounts. Geburtstagsgrüße – sonst per Facebook – senden Nutzer heute eher als Insta-Story oder als Ständchen per WhatsApp-Sprachnachricht.
Den Nutzern ist es egal auf welcher Plattform sie sich bewegen, solange ihre Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt werden.
Der einzige Weg aus der Krise für die angeschlagenen Netzwerke: Nutzerbedürfnisse konsequent in den Mittelpunkt stellen. Monetarisierungsmodelle überdenken.
Für Unternehmen bedeutet das: Flexibel bleiben und sich nicht von einem großen Netzwerk abhängig machen. Besser: Den eigenen Content so aufbereiten, dass er problemlos in verschiedenen Netzwerken geteilt werden kann.

3. Sprechende Websites

Sie heißen Siri, Alexa, Cortana oder Watson. Die Sprachassistenten der IT-Größen. Auch wenn sich hierzulande noch viele gegen die virtuellen Stimmen wehren: Sie sind Symptome einer Trendwelle, auf der wir schon seit einigen Jahren surfen: Audio!
Hören ist im Trend: Podcasts sind so populär wie nie und unterm Weihnachtsbaum lagen mehr Hör- als Taschenbücher. Bei Whatsapp verschicken viele Nutzer lieber Sprachnachrichten als lange auf der Tastatur zu tippen.
Dieses veränderte Verhalten hat Auswirkungen auf die digitale Kommunikation von Unternehmen. Suchanfragen über Sprachassistenten, Voice Searches, haben Konsequenzen für die Konzeption von Websites. Inhalte müssen so aufbereitet werden, dass Alexa sie vorlesen kann. Meta-Tags müssen so gepflegt werden, dass sie über mündliche Suchanfragen gefunden werden. Tonspuren von Interviews oder Reden müssen als Audio-Dateien zum Download bereitstehen.
Unternehmen, die zukunftsfähig digital kommunizieren möchten, sollten ihren Produkten und Services online Gehör verschaffen.

Better Data

4. Better Data – richtig messen und mehr verstehen

“If you can’t measure it, you can’t improve it.”
Diesen geflügelten Satz von Ökonom Peter Drucker kennen die meisten Marketingchefs auswendig. Viel wichtiger als das Messen (measure) und das Optimieren (improve) ist allerdings das Was (it).
Neben der CR und den CpCs werden die CTR, die PIs, die ToS aber natürlich auch die CPA, die BR und der ROAS gemessen. Dazu kommt die Abboanzahl bei Insta, die Pins bei Pinterest, die Antwortzeit bei Facebook und die Retweets bei Twitter: Alles ordentlich aufbereitet in einer Powerpointpräsentation. Aussagekraft: Null. Es wird immer mehr gemessen und immer weniger verstanden.
Schuld daran sind sogenannte „Vanity Metrics“ (Eitelkeitsmetriken): Kennzahlen ohne direkten Business- oder Nutzerbezug. Big Data bedeutet Komplexität. Das müssen Unternehmen akzeptieren und die eigenen Aktivitäten entsprechend fokussieren. Dafür müssen Unternehmen sich fragen:
Brauchen wir jeden Monat ein Update unserer Facebook-Likes?
Ist die Verweildauer auf der Homepage von Relevanz für unsere Unternehmensziele?
Ist unsere Kernzielgruppe überhaupt auf Pinterest unterwegs?

Kurz: Welche Zahlen sind wirklich relevant?
Dinge, die Sie lieber messen sollten:

  • Über welche Keywords gelangen Nutzer auf unsere Website?
  • Wie lange benötigt ein Nutzer um das Kontaktformular auszufüllen?
  • Welche Links in unserem Newsletter werden geklickt?

Auch in 2019 bleiben Daten wichtig. Sie sollten jedoch überprüfen, ob Sie die Maßstäbe an die richtigen Kanten anlegen.

Microservices Illustration

5. “Do One Thing and Do It Well”

Das ist kurzgesagt die Philosophie hinter Microservices.

Microservice ist ein Begriff aus der Softwarearchitektur und beschreibt einen kleinen, unabhängigen Dienst, der eine einzelne Funktion innerhalb einer Softwarelösung bereitstellt. Microservices ermöglichen den modularen Aufbau von Software und zeichnen sich durch ihre Flexibilität und einfache Skalierbarkeit aus.
Beim Beispiel eines Onlineshops kann das bedeuten, dass Produktkatalog, Warenkorb und Bezahlung unabhängig voneinander entwickelt werden.
Jeder Microservice kann eine andere Programmiersprache oder Datenbank nutzen. Dieses Vorgehen passt gut zu agilen Arbeitsprozessen und vereinfacht das Experimentieren mit neuen Technologien.
Microservices werden schon lange von großen Internetplattformen genutzt; Google, Twitter, eBay, Amazon und Netflix sind nur einige Beispiele.
Microservices grenzen sich von klassischen Monolithen ab – also Anwendungen, die als Ganzes bereitgestellt werden. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile und sollten je nach Bedarf ausgewählt werden.
Besonders bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Software machen wir und unsere Kunden gute Erfahrungen mit diesem Vorgehen. Bei komplexen Aufgabenstellungen ist es oft sinnvoll und nachhaltig, auf eine Microservice-Architektur zu setzen.

6. New Work – die Rückkehr der Menschlichkeit

New Work stellt uns vor eine fundamentale Frage: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?
Dieses Thema beschäftigt unsere Kunden aber auch uns als Agentur. Wir bei interactive tools haben einen Prozess angestoßen, mit dem wir Hierarchien konsequent verflachen und in agilen Teams zusammenarbeiten. Verantwortung verteilen wir in unseren Projekten auf alle Kollegen. Entscheidend sind für uns in diesem Zusammenhang gegenseitiges Vertrauen und das Bewusstsein, dass Menschen wichtiger sind als Jobtitel oder Rollen.
Der Megatrend New Work ist global, doch jede Region geht unterschiedlich damit um: Während bei Toyota in Göteborg schon seit Anfang des Jahrtausends steigende Umsätze mit dem 6-Stunden-Tag erzielt werden, fangen andere Unternehmen jetzt erst an, vorsichtig über Home-Office-Regelungen nachzudenken. Die Digitalisierung verändert Prozesse, macht Berufe überflüssig und schafft gleichzeitig neue Arbeitsfelder. Dadurch haben sich die Anforderungen an Arbeitgeber und Arbeitnehmer verändert.
Die Schmerzen, die diese Veränderung bereitet, sind in Unternehmen als Burn-Out-Statistik oder Fluktuationsrate zu spüren. Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalen Transformation stellen möchten, müssen daher auch anpassen, wie sie intern funktionieren und wie Arbeit gestaltet wird. Die Digitalisierung zwingt uns dabei zu mehr Menschlichkeit und Rücksicht.
Die Tage der Leistungsgesellschaft sind gezählt.

Lust, mehr über interactive tools zu erfahren?

Teil des Teams werden Projekt verwirklichen Newsletter abonnieren

Was können Wir für Sie tun?

Sie möchten ein digitales Projekt verwirklichen? Dann kontaktieren Sie uns. Als verlässlicher Partner bieten wir interaktive Markenerlebnisse und digitale Komplettlösungen aus einer Hand.

Klaus Cloppenburg

Klaus Cloppenburg
Geschäftsführung
Fon +49 30 72 62 77 - 900

E-Mail schreiben
XS
SM
MD
LG