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was kommt. Trends erkennen, Wissen bündeln und an den Herausforderungen wachsen: Was uns umtreibt, sind die digitalen Fragen der Zeit. Insights, Studien und Papers zur digitalen Transformation stehen hier.

Digitale Trends 2021

Die meisten Menschen können es kaum erwarten, dass 2020 endlich zu Ende geht. Doch was kommt nach diesem Jahr der Disruption? Welche Technologien, Themen und Verhaltensweisen werden wir in 2021 brauchen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen?
Wir haben unsere Expertinnen und Experten gefragt, welche Trends wichtig werden. Die sechs spannendsten Trends gibt es hier.

Trend 1: Remote Testing

Remote Testing – Digitale Anwendungen in ihrer natürlichen Umgebung testen

Normalerweise testen wir unsere digitalen Lösungen in unserem Usability Labor. Dieses Jahr hat bei uns aber auch im Bereich UX Testing zu Veränderungen geführt: Wir führen vermehrt hybride oder komplett remote UX Tests durch.

Das bedeutet, dass nicht nur wir und die Kundenseite, sondern auch unsere Probandinnen und Probanden zu Hause oder unterwegs sind. Die Durchführung der Tests verläuft komplett über digitale Kanäle, wie Skype, Teams, oder Zoom sowie über Beobachtungssoftware, wie Lookback. Wir nutzen neue Tools, um effektiv zusammenarbeiten zu können. Erkenntnisse fassen wir in einem digitalen Workshop – bspw. auf einem Miro-Board – zusammen und leiten direkt Handlungsempfehlungen ab. Der Austausch von Angesicht zu Angesicht fehlt natürlich. Und die Energie, die bei einem Test bei uns in der Agentur entsteht, ist schwer zu digitalisieren.

Aber remote Testing hat auch seine Vorteile:

  • Proband*innen können einfacher und globaler rekrutiert werden.
  • Die Ergebnisse sind noch realistischer, da Anwendungen mit der eigenen Technik der Nutzer*innen in natürlicher Umgebung getestet werden.
  • Remote Tests können ggf. zügiger und effizienter umgesetzt werden.

Weitere Informationen zu Remote Testing finden Sie in unserem Artikel:

Remote testen – So funktioniert unser UX-Lab von zu Hause aus

Trend 2: Design Systeme

Digital Design Pattern Librarys – Konsistente Markenexperience über alle Kanäle hinweg

Bei großen Unternehmen greifen viele Zahnräder über unterschiedliche digitale Interfaces ineinander. Ähnliche Aufgaben werden immer wieder anders gelöst: Buttons, Tabellen, Bühnen, Suche, Log-ins etc. Dabei schwächen Inkonsistenzen das digitale Markenerlebnis und schaden dem Erlebnis der Nutzer*innen. Außerdem kostet die ständige Neuentwicklung immer wieder Geld.
Daher macht es Sinn digitale Funktionalitäten, funktionierende Patterns und deren HTML-Code effizient wiederverwendbar zu machen. Konsumierbar für Designer und Entwickler. Dafür zeichnet sich dieser Trend als beste Lösung ab: Digitale Design-Systeme bzw. Pattern Librarys.

In drei Schritten zum Design System:

  1. Design Atomisieren
    Das bestehende digitale Corporate Design in die kleinsten Einheiten zerlegen.
  2. Organismen und Abläufe aufbauen
    Aus diesen Atomen werden dann alle größeren Einheiten für alle Einsatzzwecke aufgebaut.
  3. Alle Atome und Pattern als Code verfügbar machen
    In einem Tool, in dem die Elemente einzeln betrachtet werden können – und im Zusammenspiel. Und von anderen Entwicklern und Designeren genutzt werden können.

Mit diesem Trend stellen Sie sich auch auf zukünftige Trends ein. Denn auch Neuentwicklungen können direkt allen zur Verfügung gestellt werden und da erprobte Gestaltungsmuster wiederverwendet werden können, sparen Sie Zeit und Geld. Unser Ausblick in eine noch weitere Zukunft: Das "Living Brand Hub" – ein digitaler Ort, an dem das alles zusammengebracht wird mit Marke, DAM, Anleitungen und mehr.

Mehr zu Digital Design Pattern Librarys

Trend 3: eBusiness to eBusiness

eBusiness to eBusiness – auch im B2B wird radikal digitalisiert

Immer mehr B2B-Unternehmen setzen auf eBusiness-Lösungen: Kundenportale, Shops, etc. Die Corporate Website ist nicht mehr nur reine Informations- und Marketingplattform, sie wird verstärkt zur Transaktions- und Vertriebsplattform. Mit diesem Wandel geht auch eine neue Verantwortung einher. In der Vergangenheit verantwortete oft die Corporate-Communications-Abteilung die Website. Jetzt gilt es andere Bereiche, wie Vertrieb, e-Business, Digital Solutions, Produktmarketing und die Messeabteilung, mit einzubeziehen, um gemeinsame Interessen voranzutreiben und die Kundenbeziehungen zu digitalisieren.

Vor dem Hintergrund der Pandemie werden Vertriebsprozesse radikal digitalisiert, es braucht neue Lösungen um den Ausfall von Messen, Veranstaltungen und Kundenkontakten zu kompensieren. Sales und Aftersales bekommen noch mehr Relevanz und sollten digital ausgebaut werden.
Wir beobachten, dass Commerce an Bedeutung gewinnt. Um der steigenden Komplexität gerecht zu werden, braucht es eine mulitfunkionale Plattform die all die Services im Hintergrund (CMS, PIM, Shop, SAP, Apps, CRM) zentral sichtbar macht: die sogenannte Digital Experience Platform.

Trend 4: DXP

DXP – Digital Experience Platform

Ein entscheidender Wandel ist im Gang – gerade beim B2B-Einkäuf:
„Der Impuls kommt von den Kunden. Sie entscheiden, wann und wo der Vertrieb ins Spiel kommt und in welcher Form sie mit ihm interagieren wollen.“ (Studie: Die digitale Zukunft des B2B-Vertriebs, Roland Berger)
Die Hälfte der Einkaufsverantwortlichen in Deutschland gehören bereits zur Generation der Digital Natives. Diese Kund*innen nutzen heute immer mehr digitale Angebote. Um diese digitalen Angebote effizient zu verzahnen und mit begrenzten Redaktionsressourcen bespielen zu können, nutzen erste Unternehmen eine Digital Experience Platform, kurz: DXP.

Die drei Schlüsselkomponenten einer DXP sind:

  • Headless CMS
    Die Bereitstellung von Inhalten, ohne Inhaltsdarstellung oder Layout vorzugeben (also ohne head), ist die Voraussetzung für Content Marketing in Echtzeit und eine personalisierte Customer Experience.
  • APIs
    Schnittstellen, die für eine reibungslose Anbindung bereits vorhandener Tools und Programme sorgen, ermöglichen auch für alle Neuentwicklungen eine sichere und skalierbare Anbindung.
  • Microservices
    Mit ihnen lässt sich modular auf veränderte technische Anforderungen reagieren, um eine Customer Journey auf Höhe der Zeit abbilden zu können.

Die Customer Journey endet nicht mit dem Kaufabschluss. Sie findet kontinuierlich und über viele Touchpoints verteilt statt: Desktop und Mobile Browser, App, Sprachassistenz und andere internetfähige Geräte. Eine DXP sorgt dafür, dass die Erfahrungen auf allen diesen Kanälen konsistent und markenkonform sind.

Eine Digital Experience Platform ist aber keine Komplettlösung. Es gibt nicht die eine DXP-Lösung mit nahtloser Integration aller nötigen Tools für alle Unternehmen. Eine DXP ist vielmehr das Zusammenspiel von anpassungsfähiger technischer Infrastruktur und der strategischen Ausrichtung auf digitale Transformation und Innovation. Alles mit dem Ziel, möglichst nah an den Nutzer*innen zu bleiben.

Deshalb geht es jetzt darum, schnell eine Strategie zu finden, die zum eigenen Unternehmen passt. Und die ersten Schritte Richtung digitale Plattform zu gehen. Wir machen mit unseren Kund*innen die Erfahrung, dass der Austausch in Workshops mit externen Expertinnen und Experten ein wichtiger Anstoß für diese Bewegung sein kann.

Trend 5: Silos überwinden

Silos überwinden – mit einem gemeinsamen Zielbild

Was brauchen unsere Kunden in fünf Jahren und wie sieht unser Geschäftsmodell dann aus?

Kommt Ihnen diese Frage bekannt vor?
Viele Aufgaben der alltäglichen Weiterentwicklung digitaler Angebote verlangen nach solchen Leitplanken und strategischen Zielen. Die Frage nach dem Zweck einer neuen Website, der Aufbau eines Shop-Systems, der zukünftige Umgang mit Messen.

Die meisten großen Unternehmen haben hier bereits einiges ausprobiert oder sind gerade dabei. Und gerade weil das Ausprobieren meist besser in gekapselten Szenarien funktioniert, ist eine der größten Herausforderungen dabei ein altbekanntes Problem: die Silos innerhalb eines Unternehmens.
e-Commerce/e-Business sind losgelöst vom Vertrieb, der Vertrieb ist nicht im Einklang mit dem Marketing, das Marketing generiert plötzlich digitale Leads, die aktuellen Vertriebsstrukturen können das gar nicht handhaben. Und die IT hat nochmal ganz eigene Ziele.

Der Weg aus dem Tauziehen ist ein gemeinsames Zielbild: Was wollen wir eigentlich erreichen? Wer muss mit wem reden um ein gemeinsames Verständnis der Zielsetzung sicherzustellen? Welche internen Hürden müssen wir abbauen um mehr Austausch zu erreichen?
Diese Fragen müssen alle Unternehmen beantworten, die auch in dreißig Jahren noch Relevanz, Kundschaft und Mitarbeiter*innen haben wollen.

Häufig geht es dabei um einen Perspektivwechsel: Die Innensicht verlassen, aus Sicht der Kund*innen denken. Methoden können dabei ebenso helfen wie externe Expertise. Unsere Kund*innen und wir machen beispielsweise in Design Sprints gute Erfahrungen: Dort entwickeln wir innerhalb einer Woche gemeinsam neue Visionen und bauen pragmatisch Brücken zwischen verschiedenen Abteilungen.

Trend 6: Hybrid Working

Hybrid Working – So arbeiten wir nach der Pandemie zusammen

Was uns dieses Jahr ganz klar in fast allen Branchen gezeigt hat:
Anwesenheitszeit gleich Arbeitszeit – das geht nicht mehr.

Unsere Teammitglieder arbeiteten dieses Jahr aus dem Home Office, aus der Quarantäne im Hotelzimmer, aus dem Jugendzimmer bei den Eltern, beim Waldspaziergang aber auch ganz "normal" aus unseren Büroräumen. Also teils im Büro, teils remote: Hybrid Working.

Als Alternative für ein Live-Sommerfest haben wir dieses Jahr einen digitalen Zukunftstag veranstaltet und uns über die Freuden und Leiden sowie Sorgen und Wünsche der Pandemiezeit ausgetauscht.
Wie wollen wir in Zukunft zusammenarbeiten? Was ist gut an Home Office? Wofür schätzen wir unsere Büroräume? Wie kommen unsere Kunden mit den veränderten Bedingungen und Methoden klar?
Die Diskussionen haben uns viele tolle Impulse gegeben, aber sie haben ganz klar gezeigt: 
Es wird nie wieder wie "vorher".
Viele Kolleg*innen mit Familie freuen sich über die wegfallenden Pendelfahrten und nutzen die gewonnene Zeit um aktiv Vater, Mutter, Schwester oder Onkel zu sein. Andere konnten nur gut arbeiten, weil sie in Zeiten der geschlossenen Kita im Büro einen ruhigen Rückzugsort fanden. Manche Kundenmeetings können nur von Angesicht zu Angesicht stattfinden. Andere Teams sind durch die Digitalisierung ihrer Termine effizienter geworden.
Wir stellen uns also darauf ein, dass in Zukunft beides gehen muss: Ins Büro kommen und von zu Hause arbeiten. Hybrid.

In Zukunft wird das Wozu diktieren, wie und wo gearbeitet wird. Besprechen wir routinemäßig den Stand eines Projektes? Teams. Tauschen wir uns bei einem Kaffee über das Stresslevel aus? Im Straßencafé. Legen wir mit Kunden die Ziele für das kommende Jahr fest? Präsenztermin. Je nach Zweck wird es passende und weniger passende Möglichkeiten der (Zusammen-)Arbeit geben.
Microsoft Teams und Videokonferenzen sind gekommen um zu bleiben. Bei interactive tools arbeiten wir schon lange auch remote mit Kolleg*innen und Kund*innen zusammen. 2020 hat das jedoch auf ein neues Level gehoben. Wir sehen jetzt schon, dass wir Geld und CO2 durch Dienstreisen sparen können. Sich bewusst zu entscheiden, ob der direkte Kontakt sein muss – das sehen wir als große Chance für effizientes und umweltbewusstes Zusammenarbeiten.

Die Konsequenz fürs Personalwesen ist ein Paradigmenwechsel: Theoretisch kann jede*r von überall mitarbeiten. Wenn physische Anwesenheit nur in besonderen Momenten nötig und möglich ist, können Arbeitnehmer*innen noch freier entscheiden, für wen sie arbeiten möchten. Auf diesen Trend sollten sich Unternehmen jetzt vorbereiten.

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Klaus Cloppenburg

Klaus Cloppenburg
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