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Google AI Overviews: Auswirkungen auf CTR – was SEO-Manager jetzt wissen müssen

AI Overview: Einordnung und erste Erkenntnisse zur CTR

Mit der Einführung der Google AI Overviews (AIO) in den Suchergebnisseiten verändert sich einiges für SEO- und Online-Marketing-Teams. Die neuen KI-Übersichten präsentieren Nutzer*innen direkt auf der Ergebnisseite zusammengefasste Antworten, basierend auf Inhalten Dritter – ohne dass ein Klick auf eine Website zwingend nötig ist. Für viele Unternehmen bedeutet das eine Veränderung der Sichtbarkeit innerhalb der Suchergebnisse. 

Unsere SEO-Auswertungen und Analysen seit Einführung der AIOs belegen konkrete Auswirkungen auf die organische Click-Through-Rate (CTR) feststellen: Bei informationalen Suchanfragen zeigt sich ein spürbarer Rückgang der organischen Klickrate – trotz verbesserter Ranking-Positionen. 

Auch andere Studien bestätigen diesen Trend. Laut einer Untersuchung von ahrefs korreliert das Auftreten des AI Overviews in den Suchergebnissen mit einer um 34,5 % niedrigeren durchschnittlichen CTR für top-gerankte Seiten. 

Kurz erklärt: Was sind Google AI Overviews?

AI Overviews sind KI-generierte Antwortboxen, die eine Suchanfragen in komprimierter Form beantworten. Die Informationen stammen aus: 

  • indizierten Webseiten, 
  • Google Knowledge Graph, 
  • vertrauenswürdigen Quellen laut Googles Algorithmen. 

Websites werden in den AIOs oft als Quellen genannt, erscheinen aber nicht immer prominent. Das bedeutet: Sichtbarkeit ja, Klicks nein – zumindest nicht mehr im bisherigen Umfang. Diese veränderte Funktion der Suchergebnisse sollte bei der Content-Strategie berücksichtigt werden. 

Im offiziellen Google Blog heißt es dazu, dass AI Overviews vor allem bei komplexen Anfragen unterstützen sollen, indem Nutzer*innen schnell fundierte Zusammenfassungen erhalten. Google hebt hier besonders die Nutzer*innenfreundlichkeit als zentrale Funktion hervor. 

Analyse-Setup: Wie wurde die Untersuchung durchgeführt?

Für unsere Untersuchung wurden ausschließlich Top-10-Keywords einbezogen, um das "CTR-Rauschen" aus hinteren Rankingplätzen zu vermeiden. Als Grundlage diente eine Kombination aus SEMrush-Daten (inklusive Search-Intent-Clusterung) und Daten aus der Google Search Console, zusammengeführt über ein Data Blend. Die Messungen der CTR erfolgten methodisch einheitlich und transparent, so können wir Verzerrungen ausschließen. 

Zentrale Ergebnisse unserer Untersuchung

Regelmäßig analysieren wir die Daten aus Google Search Console und SEMrush im Kontext unserer Kundenprojekte. Die Auswertung basiert auf realen Nutzungsdaten eines Kunden, dessen Website seit Jahren bei relevanten Branchenkeywords stabile Rankings erzielt. Die Ergebnisse zeigen: 

  • Informational Keywords sind am stärksten betroffen. 
  • Deutlicher CTR-Rückgang von Januar bis April 2025: Bei informationalen Suchanfragen fiel die durchschnittliche CTR von 2,65 % auf nur noch 2,15 % – eine Reduktion um 18,5 %. 
  • Average Position verbessert sich gleichzeitig von 8,2 auf 7,4 – ein Indikator dafür, dass der Rückgang der CTR nicht durch schlechtere Rankings erklärt werden kann. 
  • Overall-CTR sank von 2,61 % auf 2,2 %, also um 16 %. 
  • Aktuelle Zahlen belegen einen weiteren Rückgang: Die durchschnittliche CTR 2024 lag noch bei 2,9 %, im April jedoch nur noch bei 1,72 % – ein dramatischer Rückgang um 40,7 %. 
Balken- und Liniendiagramm zeigt die durchschnittliche Position (blau) und die URL-Klickrate (magenta) von April 2024 bis April 2025.

Laut einer SEMrush-Studie sind rund 80 % aller Suchanfragen, bei denen AI Overviews ausgespielt werden, informationaler Natur. Genau diese Art von Suchintention war auch in unserer Untersuchung am stärksten von CTR-Verlusten betroffen. 

Unsere Hypothese: Nutzer*innen erhalten ihre Antwort bereits durch die KI-Übersicht und verzichten daher häufig auf den Klick auf klassische Suchergebnisse. 

Auswirkungen auf SEO und Website-Traffic 

Weniger organische Klicks trotz Top-Rankings 

Auffällig ist: Selbst Top-10-Positionen garantieren nicht mehr die gewohnte Klickrate. Besonders bei informationalen Anfragen sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Websitebesuchs. 

Veränderte Nutzer*innenerwartungen 

Nutzer*innen gewöhnen sich zunehmend daran, Antworten sofort in den SERPs (Search Engine Result Pages) zu erhalten. Lange Inhalte oder Textwüsten verlieren an Relevanz. 

Herausforderung für Content-Strategien 

SEO- und Content-Teams müssen Inhalte so gestalten, dass sie sowohl für die klassische organische Suche als auch für die Integration in AI Overviews optimiert sind. 

Trotz des CTR-Rückgangs gibt es Anzeichen dafür, dass Google die AIO-Ausspielung künftig selektiver gestaltet – SEO-Verantwortliche können daher auf eine Stabilisierung hoffen. Eine gezielte Optimierung der Inhalte für KI kann dabei helfen, auch weiterhin Sichtbarkeit zu sichern. 

Woher bezieht Google die Inhalte für AI Overviews?

Google nutzt für die Erstellung von AI Overviews verschiedene Quellen: 

  • Inhalte von Webseiten, die im Index sind (mit Fokus auf Qualität, Aktualität und Autorität) 
  • Strukturierte Daten (Schema Markup) 
  • Wikipedia und etablierte Wissensdatenbanken 
  • Google-eigene Informationen aus dem Knowledge Graph 

Handlungsempfehlungen: So optimieren Sie Ihre Inhalte für AI Overviews 

1. Prägnante Antworten bieten: 

  • Kurze, klare Absätze 
  • Wichtige Informationen am Anfang platzieren 

2. Strukturierte Daten nutzen: 

  • Rich Snippets (z. B. FAQ- und How-to-Schema) 
  • Aktualität und Qualität der strukturierten Daten regelmäßig überprüfen 

3. EEAT-Signale stärken: 

  • Autor*innenprofile ausbauen 
  • Vertrauenswürdige Quellen und Studien verlinken 
  • Transparente Information über die eigene Expertise bieten 

4. Content für W-Fragen optimieren: 

  • Fokus auf typische W-Fragen (AIOs werden häufig bei W-Fragen ausgespielt) 
  • Strukturierte FAQs für die Zielgruppe 

5. Monitoring und Anpassung: 

  • CTR-Entwicklung und Sichtbarkeit genau tracken (z. B. über Google Search Console, SEMrush) 
  • Inhalte kontinuierlich an neue Suchintentionen und AIO-Integrationen anpassen 

Fazit: SEO im Zeitalter der KI-Übersichten 

Google AI Overviews sind zwar aktuell noch Teil eines großen Tests, doch ihr langfristiger Platz in den Suchergebnissen gilt als wahrscheinlich – ein vollständiges Zurückrudern ist nicht zu erwarten. Noch ist unklar, wie Google die AIOs monetarisieren wird, auch der höhere Rechenaufwand im Vergleich zu klassischen SERPs macht die flächendeckende Ausspielung kostspielig. Umso wichtiger ist es, Entwicklungen rund um die AIOs genau zu beobachten – und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Unternehmen, die langfristig organische Sichtbarkeit und Traffic sichern wollen, müssen verstehen, wie sich das Nutzungsverhalten ändert – und die SEO-Strategie konsequent auf Experience, Expertise, Autorität und Vertrauen ausrichten. 

Die Optimierung auf Rankings reicht nicht mehr aus. Entscheidend wird sein, mit den eigenen Inhalten dort stattzufinden, wo Nutzer*innen ihre Antworten erwarten: auch direkt in den neuen KI-Übersichten. 

Quellen: 

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