Das Anti-Roboter-Programm wirkt
Das Einchecken kann ein erster wichtiger Baustein sein, um Ganzheit zu zulassen und Mensch zu sein. So wirkt das Anti-Roboter-Programm:
1) Ganzheit statt Rolle
Durch das Einchecken bekommt jeder das Gefühl: Ich darf hier Mensch sein. Ich muss mich nicht verstellen. Ich muss mich nicht hinter einen professionellen Maske verstecken.
2) Emotionen statt Sachlichkeit
Es ist okay, schlecht gelaunt, genervt oder im Stress zu sein. Es gehört dazu, eine schlechte Nacht gehabt zu haben, weil z.B. das Kind in der Nacht wach war. Niemand muss was verstecken. Andersrum ist es ist wunderbar, wenn ich anderen Freude und Leichtigkeit mitbringen oder die anderen im Team mich mit guter Laune anstecken.
3) Verständnis im Team statt Konfliktpotenzial als Einzelkämpfer
Das Teilen von schlechter Laune hat zwei große Vorteile: (1) Verständnis schaffen (2) Konfliktpotenzial abbauen. Versteckter Stress und weggedrückte Müdigkeit bieten viel Stoff für Konflikte auf Nebenschauplätzen.
Ein reales Projektbeispiel: Ein Kollege kam jeden morgen relativ knapp zum Stand up und war meist mies gelaunt. Das führte zu Unsicherheit im Team: Einige fragten sich, mache ich was falsch? Ist er über mich verärgert? Läuft im Projekt was schief? Die Zusammenarbeit mit diesem Kollegen war schwierig und das Zusammenspiel im Team litt.
Als wir den Check-in in den Stand-up eingeführt haben, stellte sich heraus: Die Ursache für seine miese Laune war der öffentliche Nahverkehr. Er empfand seine morgendliche Weg zur Arbeit meist als Tutor. Indem er offen darüber sprechen konnte, machte er sich Luft. Es war okay, genervt zu sein und das Teilendürfen allein wirkte bei ihm schon stressmindernd. Das Team konnte jetzt gut damit umgehen, da jeder wusste, ich hab nichts mit der schlechten Laune zu tun. Nach ein paar Tagen entwickelte sich die Sache weiter zum Running Gag. Humor gegen Stress: was besseres gibt es nicht.
4) produktive :-) statt ineffiziente :-|
Wenn Leute ganz Mensch sein können, dann geht es ihnen besser. Es fühlt sich für jeden besser an und macht vieles leichter. Müssen Leute ihr "Ich" vor den Kollegen verstecken, denn "man ist ja schließlich bei der Arbeit", führt das zu Enge, Schwere, Unlust und Unproduktivität. Wenn Menschsein und Ganzheit zugelassen wird, wirkt sich auf das ganze Team und sowohl auf seine Produktivität als auch seine Kreativität aus. Laloux beschreibt das produktives Wir-Gefühl als magisch.
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